Sternwarte

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Grundstück vor dem Umbau

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Irgendwann war klar: Es führte kein Weg mehr daran vorbei – eine Gartensternwarte musste her! Die Leidenschaft für die Astronomie blieb ungebrochen, aber der Alltag ließ kaum noch Zeit für lange nächtliche Ausflüge. Beruflich stark eingebunden, konnte ich mir einfach nicht mehr leisten, Stunden mit dem Packen, dem Aufbau der Montierung, dem Einscheinern, dem Abbau und der Rückfahrt zu verbringen. Das musste einfacher gehen. Klar, der Himmel über unserer Kleinstadt ist nicht perfekt – etwas Lichtverschmutzung, bebauter Horizont – aber der Komfort, direkt vor der Haustür beobachten zu können, wog das für mich mehr als auf. Also fiel die Entscheidung: Eine eigene Sternwarte im Garten sollte es sein! Das Stück ungenutztes Grundstück direkt vor unserem Haus war wie gemacht dafür. Und so entstand die Idee, unseren Garten komplett umzugestalten – mit einer integrierten Schiebedachhütte als Herzstück für viele kommende Beobachtungsnächte.

Das Gelände nimmt Gestalt an

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Nach reiflicher Überlegung fiel die Entscheidung schließlich auf eine Schiebedachhütte – und bewusst gegen eine GFK-Kuppel. Dafür gab es mehrere gute Gründe, die für mich einfach überzeugender waren:

- Der Gartenhaus-Look fällt kaum auf – ein klarer Vorteil, wenn man ungebetene Gäste vermeiden möchte.
- Der offene Rundumblick ermöglicht mir eine freiere Sicht auf den Himmel, ganz ohne Einschränkungen durch eine Kuppelöffnung.
- Zudem entstehen keine Luftturbulenzen durch den Spalt, was die Bildqualität positiv beeinflusst.
- Holz als Baustoff hat für mich ebenfalls seinen Reiz: Es reguliert Feuchtigkeit ganz natürlich, lässt sich gut verarbeiten und vermittelt einfach ein angenehmes Gefühl beim Bauen und Nutzen.

Die erste große Frage war dann: Wie groß soll die Hütte eigentlich werden? Aus Gesprächen mit anderen Gartensternwarten-Besitzern wusste ich schnell – kleiner als 3x3 Meter sollte sie auf keinen Fall sein. Gerade bei größeren Teleskopen wird es sonst schnell zu eng, und ein bisschen Bewegungsfreiheit möchte man sich schließlich auch nachts bewahren

Die 40 cm Betonsäule

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Ein besonders wertvoller Tipp, den ich von erfahrenen Kollegen bekam, war: Spare nicht an der Betonsäule und am Fundament! Masse ist hier wirklich durch nichts zu ersetzen – und das hat sich schnell als absolut richtig erwiesen. Meine Betonsäule hat deshalb einen Durchmesser von satten 40 cm bekommen. Das Fundament darunter misst 1x1 Meter und verschwindet komplett unter dem Pflaster – also unsichtbar, aber mit ordentlich Substanz. Da ich die Hütte mit einem Zwischenboden geplant habe, konnte ich mir den Luxus gönnen, alle Kabelverbindungen ganz in Ruhe und sauber zur Säule zu legen – keine Stolperfallen, kein Kabelsalat. Und weil ich mir die Möglichkeit offenhalten wollte, in Zukunft mal eine andere Montierung oder Optik einzusetzen, habe ich gleich einen verzinkten Zwischenflansch aus Stahl eingeplant. So bleibe ich flexibel, auch wenn sich mein Setup mal ändert.


Prinzipskizze

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In der Skizze oben siehst du die geplanten Abmessungen für die Montierung und die Optik meines C11-Teleskops innerhalb der Hütte. Die Höhe der Hütte habe ich bewusst auf 2,10 m festgelegt – meine Sicht zum südwestlichen Horizont ist ohnehin begrenzt, daher war hier kein zusätzlicher Spielraum nötig. Ein wichtiger Punkt ist auch die Ausrichtung der Hütte: Bei einer Rolldachhütte ist die Sicht in Richtung des geöffneten Daches eingeschränkt. Da westlich von meinem Standort ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten steht, habe ich mich entschieden, die Hütte in Ost-West-Richtung auszurichten – so hole ich das Beste aus der vorhandenen Situation heraus.

Aufbau durch die Fa. Brümer

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Die nächste große Entscheidung stand an: Soll ich die Hütte selbst bauen oder doch bauen lassen? Also machte ich mich zunächst in verschiedenen Baumärkten auf die Suche nach einem passenden Gartenhaus – doch das war eher enttäuschend. Die günstigeren Blockhäuser hatten meist sehr dünne Wände, und bei näherem Hinsehen wurde schnell klar: Bei einer Rolldachhütte kann das Dach nicht wie üblich für die Stabilität sorgen – die Wände müssen das von Anfang an leisten.

Sonderanfertigungen? Leider Fehlanzeige – Baumärkte bieten so etwas nicht an. Also der nächste Versuch: ein Besuch bei einem Blockhausbauer aus der Region. Aber auch dort kam ich nicht weiter. Es mangelte an Erfahrung, vor allem, wenn es um die dauerhafte und zuverlässige Führung des Dachs ging. Und ganz ehrlich: Der Preis war auch nicht gerade verlockend. Zum Glück bin ich dann bei meiner Online-Recherche auf Herrn Ralf Hannig gestoßen. Auf seiner Website beschreibt er den Aufbau einer professionellen Rolldachhütte – genau das, was ich gesucht hatte!

Gemini40 mit FFC 2,7 520 und Sky 90

Auf den ersten Blick mag der Preis vielleicht hoch erscheinen. Aber wenn man bedenkt, was der Umbau eines Standard-Gartenhauses kosten würde – inklusive Material, Zeitaufwand und der ganzen Eigenleistung – dann relativiert sich das Ganze schnell. Aus meiner Sicht ist der Preis absolut vertretbar.

Der Innenausbau bietet dabei alles, was man für einen reibungslosen Betrieb braucht: komplette Elektrik mit Stromversorgung für die Montierung, eine durchdachte Beleuchtung, Netzwerkanschluss sowie Arbeitsflächen und Ablagemöglichkeiten, ganz nach den eigenen Vorstellungen. Die Gesamtkosten – ohne Pflasterung und Fundament der Hütte – beliefen sich auf: 3.850 €


Fertige Hütte mit Schutzanstrich

Der Kontakt zum Hersteller – der Firma Brümmer in Bad Oeynhausen – war schnell und unkompliziert hergestellt. Für eine Hütte in der Größe 3 × 3 Meter wurde mir ein Preis von 3.850 Euro genannt. Darin enthalten ist die komplette Hütte aus 45 mm starken Bohlen mit Doppelnut und Feder sowie präzise gefrästen Eckverbindungen auf allen vier Seiten – also wirklich solide verarbeitet.

Besonders praktisch: Die Hütte kommt mit einem stabilen Holzboden, der auf Holzlatten aufgebaut ist. So entsteht ein Zwischenraum, in dem sich alle nötigen Kabel zur Montierung ordentlich verlegen lassen. Im Preis inbegriffen sind außerdem eine robuste Tür und ein Fenster, beide mit Isolierverglasung – also nicht nur funktional, sondern auch gut gegen Witterung geschützt.

Kosten

  • Hütte 3.850 Euro

  • Säulen-Fundament und Flansch ca. 450 Euro

  • Elektrik ca. 150 Euro

  • Was würde ich aus heutiger Sicht anders machen :

  • - Hütte in Rollrichtung noch etwas großzügiger planen.

  • - Hütte etwas niedriger bauen.

  • - Dach um 90° drehen

Gartensternwarte nach 20 Jahren

Meine Gartensternwarte steht nun schon seit über 20 Jahren bei uns im Garten – und sie hat mir in all der Zeit treue Dienste geleistet. Natürlich waren im Laufe der Jahre einige Pflege- und Reparaturarbeiten nötig, aber das gehört bei so einem Projekt einfach dazu.

Leider hat sich die Umgebung in der Zwischenzeit verändert: Der Baumbewuchs rund um unser Grundstück ist inzwischen so stark gewachsen, dass die freie Sicht auf den Himmel spürbar eingeschränkt ist. Deshalb haben wir beschlossen, einige Bäume entweder ganz zu entfernen oder zumindest kräftig zurückzuschneiden – damit die Sternwarte auch in Zukunft ihren Zweck erfüllen kann.

Die folgenden Wartungs- und Reparaturarbeiten wurden in der Zwischenzeit ausgeführt

  • alle zwei Jahre Schutzanstrich erneuert

  • Ständer der Ausleger wurden erneuert

  • Dach (Holzkonstruktion) wurde einmal erneuert

  • Dachabdeckung (Dachpappe) wurde zwei mal erneuert

  • Tür wurde mehrfach repariert (Wetterseite)

Gartensternwarte nach 20 Jahren

Sternwarte Winter
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