Parabolisieren
Um Strahlen die aus dem Unendlichen auf den Spiegel treffen in einem Punkt zu bündeln, muss die Spiegeloberfläche die Form einer Parabel haben. Das heißt, die Mitte des Spiegels muss einen kürzeren Krümmungsradius erhalten als der Rand. Dabei weicht die Parabel nur geringfügig von der Kugelform ab. Je schneller das Öffnungsverhältnis des Spiegel ist, um so stärker ist diese Abweichung.
Um die Parabelform zu erreichen bieten sich folgende Möglichkeiten an :
Abflachen des Randes
Vertiefung der Mitte
Kombination aus beiden Verfahren
Bis zu einer Spiegelgröße von 14" bis 16" kann das Fullsize Tool der Politur auch zum Parabolisieren verwendet werden. Auch hier darf das Anpassen der Pechhaut an den Spiegel nicht vergessen werden. Bei größeren Spiegeln wird mit Subtools gearbeitet. Die Wirkung der Strichführung entspricht im wesentlichen der bei der Politur. Beim klassische Parabolisierstrich liegt das Tool unten, und der Spiegel wird mit W-Strichen über das Tool geführt. Das Auftragen der Schleifsuspension und die Standzeit entspricht ebenfalls der bei der Politur
Die Verwendung eines Full Size Tools wirkt dabei ausgleichend zum Rand des Spiegels hin. Durch Variation der Strichabstände wird die Parabel im Idealfall langsam zum Rand vorgearbeitet
Während der Parabolisierung muss in kurzen Abständen der Fortschritt durch eine Schnittweitenmessung kontrolliert werden. In der Endphase der Parabolisierung kann der Messabstand unter Umständen nur wenige Minuten betragen. Auch hier gilt, jeder Spiegelschleifer erzielt unterschiedliche Wirkung mit seiner Strichführung. Ich habe beim parabolisieren den Spiegel nur noch seitlich gefasst und ohne Druck über das Tool geführt. Bei meinem 10", 12" und 14" Spiegel hat die Parabolisierung zwischen einer und zwei Stunden gedauert.